Artikelserie „Schkeuditzer Gaststätten zwischen 1500 und 1900“
Serie 4 entlang der Halleschen Straße
3. Gasthof zum "Goldener Adler" später "Zum Güldenen Adler" danach nur "Adler"
Der vierte privilegierte Gasthof war der "Goldene Adler". Hier liegen leider keine detaillierten Aufzeichnungen und Hintergrundinformationen vor, die bis in das 16. Jahrhundert zurück reichen. Als sicher gilt aber, dass der Adler als privilegierter Gasthof, die Genehmigung als "Schenkwirtschaft" und als "Ausspanne" besaß.
Es ist zu vermuten, dass beides bereits seit dem 18. Jahrhundert vorlag. Vor allem die Ausspanne war von großer Bedeutung, da hier die Pferde mit Futter und Wasser versorgt werden konnten. Zum anderen waren Übernachtungsmöglichkeiten für die Fuhrleute vorhanden. Auch die Möglichkeit des Verschließens der Toreinfahrt und damit des großen Innenhofes, war von großem Vorteil. Der Gasthof lag damals bereits im Innenstadtbereich, kurz hinter dem Halleschen Tor, was in bestimmten Zeiten ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor war. Zum anderen hatten Fuhrwerke, die aus Richtung Westen kamen, hier die erste Möglichkeit Rast zu machen, sofern es nicht bereits ausgebucht war. Der erste Wirt kann, aus uns vorliegenden Aufzeichnungen, erst mit Sicherheit im Jahre 1844 genannt werden. Die nachfolgende Aufstellung benennt die nachweislich bekannten Wirte:
1844 Gotthold Springer
1886 - 1894 Restaurateur Springer
1895 - 1897 Herrmann Lehmann
1898 - 1901 Herrmann Springer (starb 1912)
1902 - 1909 Adolf Kist
1910 - 1919 im März Richard Stollberg interessant ist, R.Stollberg ist danach bis zu seinem
Tode 1940 Wirt des Restaurants "Stadt Leipzig"
01.04. 1919 - 1924 Otto Silber ebenso interessant ist, dass Otto Silber ab 1925 für
über 30 Jahre das Restaurant "Stadt Berlin" übernimmt
1925 - 1929 Karl Holzapfel
1930 - 1931 Julius Schrader auch er wechselt und übernimmt danach den
Gasthof "Zum Grünen Baum", schräg gegenüber danach fehlen
bis 1948 detaillierte Aufzeichnungen!
1948 - 1968 Karl Lohmann
1969 - 1976 Ella Görlitz
danach gab es noch mehrfach einen Besitzerwechsel
Heute ist der Adler im Besitz der Familie Röhler.
Quellen: Archiv –Stadtmuseum Schkeuditz-
Zusammenstellung und Vortrag v. Klaus Wagner
(Mitglied im Schkeuditzer Museums- und Geschichtsverein)
"Schkeuditzer Gaststätten zwischen 1500 und 1900“