Markttreiben in Schkeuditz
Am 24. November 1572 wurde dem Bürgermeister unserer Stadt Schkeuditz durch AUGUSTUS, dem Herzog von Sachsen, Erzmarschall und Churfürst des heiligen Römischen Reiches, Markgraf zu Meißen und Burggraf zu Magdeburg, Landgraf in Thüringen, die Begnadung zum Abhalten eines Wochenmarktes ausgesprochen.
Damit wurden die, bereits 1554 durch den Bischof zu Merseburg gegebenen allerhand Privilegien und Freiheiten bestätigt. In der gegebenen Begnadung wurden zugleich nähere Vorschriften zur Abwick -lung eines ehrlichen Handels und Wandels erlassen, sowie der Dienstag als Markttag festgelegt.Wenn ein so genannter "Wisch„ als Marktzeichen aufgestellt worden war, konnten einzig die Bürger und Einwohner bis morgens 9.00 Uhr Ihre Einkäufe tätigen. Erst danach konnten Auf- und Weiterverkäufer einkaufen. Wer dagegen handelte, dem konnte die erkaufte Ware konfisziert werden, ebenso von denen, die keine richtige und verfälschte Ware anboten!. Handelte es sich dabei um „Esswaren„, sind diese ins Spital zu geben. Die zu verkaufenden Waren an Fleisch, Fisch, Brot und anderen Speisen haben sich an einen „Landesüblichen Kaufpreis“ zu orientieren. Dem Kurfürst, wie auch den damaligen Bürgermeistern sei es zur Ehre gereicht, auf das Wohl ihrer Bürger und auf einen gedeihlichen Geschäftsgang in ihrem Marktbezirk bedacht zu sein. Die Handelstätigkeit nahm auf Grund der guten Voraussetzungen stetig zu. Gehandelt wurde alles, unter anderem auch reichlich Fisch und Krebse aus unserer Elster und von deren Ufern. So war es bald notwendig 2 Markttage, mittwochs und samstags, einzuführen.
In der „Sonne“ und im „Blauen Engel“ wurde so manch gut abgewickeltes Marktgeschäft danach bei einem frischen Trunke gefeiert und begossen! Die nachfolgenden, meist sehr kriegerischen Zeiten, unter anderem der dreißigjährige Krieg, trafen auch das Amt Schkeuditz in vielerlei Hinsicht schwer. So wird erst im Jahre 1794 davon berichtet, dass die in früheren Zeiten stattgefundenen Markttage, Mittwochs und Samstags, wieder eingeführt wurden!
(Quelle: Heimatliche Dämmerstunden im Schkeuditzer Tageblatt Nr.292 v. 13.12.1930)