Moritz und sein Rumpelbass
Nachweislich gab es um 1826 den Eintrag des ersten Stadtmusikus, Karl Gottfried Müller, in der Schkeuditzer Bürger-Matrikel.
Seine Verpflichtung bestand unter anderem darin, sonntäglich vor dem alten Rathaus nach dem Gottesdienst, mit seiner Kapelle Choral zu blasen. Die Entschädigungen, die dafür aus der „Kämmereigasse“ gezahlt wurden, waren bescheiden.
Bekannter wurde aber dessen Nachfolger, der Musikus „Haase„! Seine Musik war gefragt und so spielten die Musiker im größeren Umkreis. Unerbittlich war Haase, wenn er Misstöne heraushörte. Sein bester Spieler auf dem „ Rumpelbass“ war Moritz Albrecht. Nun soll es sich zur Kirmes in Lützschena zugetragen haben, dass Moritz seinen Bass unentwegt falsch strich. Den Bogen schwingend rief Haase im zu: fis,- Moritz –fis, worauf Moritz sein graues Haupt schüttelte und mit treuherzigem Blick erwiderte: Der Bass ist meine und ich kann darauf spielen was ich will und ruhig weiter spielte!
Ein anderes Mal, so wird erzählt, habe sich auf dem Heimweg von Maßlaunachfolgendes zugetragen. Seinen Bass selbst auf dem Rücken tragend kommt Moritz ins stolpern (der Alkohol soll nicht unerheblich dazu beigetragen haben) und kollert mit seiner Last in den Graben, in dem er plötzlich im Bass sitzend zum halten kommt. Mit den Worten, „na, nu is der och futsch“ kletterte Moritz mit Mühe aus den Trümmern seines „Lieblings„ heraus.
Einen eigenen neuen hat er sich danach wohl nicht wieder beschafft!
Schweres Missgeschick traf wenig später den „Musikus Haase„ indem er erblindete und sein Geschäft an den Nachfolger Gustav Heerde abgeben musste!