Holzkreuz für einen Zwangsarbeiter
Der in Kursdorf verstorbene und begrabene sowjetische Kriegsgefangene Iwan Chmis hat im Januar 2022 seinen 100. Geburtstag. Mit Mitteln des Museumsvereins wurde ihm nun ein neues Holzkreuz gesetzt.
Leider ist uns nichts Genaueres zum Schicksal dieses russischen Zwangsarbeiters bekannt. Er war wahrscheinlich beim Überfall auf die Sowjetunion 1941 in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten und wurde dann, wie Millionen seiner Schicksalsgenossen, nach Deutschland zur Zwangsarbeit gebracht. Er wurde bei einem Kursdorfer Bauern zur Arbeit einegteilt, wo er am 14. Januar 1943 kurz vor seinem 21. Geburtstag verstarb. Eine Kursdorferin wusste noch zu berichten, dass er bei einem Arbeitsunfall ums Leben kam.
Sein Grab befindet sich im hintersten Winkel des Kursdorfer Friedhofes, in einer unscheinbaren, mit Efeu überwachsenen Betoneinfassung. Das alte, wahrscheinlich noch von der Organisation der Deutsch-Sowjetischen-Freundschaft in den 1980er Jahren gesetzte Kreuz war bereits 2013 zerfallen. Da es sich hier um ein registriertes Kriegsgrab handelt, wurde zunächst versucht, das Kreuz über die Kriegsgräberfürsorge ersetzen zu lassen, was aber an den bürokratischen Hürden scheiterte. So entschloss sich der Museumsverein nun, es aus eigener Kraft zu erneuern und es durch das Fachpersonal des Technischen Services der Stadt Schkeuditz setzen zu lassen.